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Seit 10-Tausenden von Jahren haben Menschen Felszeichnungen erstellt, sei es in Höhlen, auf Canyonwänden oder auf großen und kleinen Felsbrocken. Heute rätseln die Wissenschaftler sehr oft, warum diese Zeichnungen erstellt wurden bzw. welche Bedeutung sie haben. Es gibt viel Literatur über Rock Art, speziell auch zum Südwesten der USA, aber meist nur auf Englisch. Mittlerweile findet man auch einiges im Internet, allerdings nur wenige Infos auf Deutsch. Einige haben sicherlich schon einmal vor solch einer Felsenzeichnung gestanden wie z. B. dem Newspaper Rock auf der Fahrt zum Canyonlands NP oder dem Buckhorn Wash Pictograph Panel auf de m Weg zum Wedge Overlook in der San Rafael Swell. Newspaper Rock, UT211, Utah Buckhorn Wash Pictograph Panel, Utah Ich finde es faszinierend, dass diese Kunst die lange Zeit mehr oder weniger trotz Umwelteinflüssen gut überstanden hat und schaue mir daher diese Kunstwerke immer mit Ehrfurcht an. Umso weniger kann ich es verstehen, dass es einige gibt, die solch ein Kunstwerk mutwillig zerstören. Es schwirren immer wieder Begriffe wie Petroglyphs und Pictographs durch die Literatur und manchmal kommt es mir vor, als ob der Schreiber nicht weiß, um was es sich dabei handelt. Auch ich hatte früher manchmal zu einem Petroglyph Pictograph bzw. zu einem Pictograph Petroglyph gesagt. Meine damaligen Mitreisenden hatte es nicht gestört bzw. sie wussten meistens nicht, um was es sich handelt. Rock Art wird in der Literatur meistens als Felszeichnung oder Bildzeichen benutzt. In diesem Zusammenhang bedeutet es, dass die Felszeichnungen bzw. Bildzeichen von prähistorischen Bewohnern und ihre Nachkommen erstellt wurden. Die Zeichnungen sind nicht wie Hieroglyphen (z. B. bei den alten Ägyptern) zu sehen, die Bilder als Schriftsprache verwendeten. Da es keine schriftlichen Aussagen aus der damaligen Zeit gibt, kann man natürlich viel hinein interpretieren. Vieles wird sicherlich stimmen, was man darüber geschrieben hat, aber für alles würde ich nicht meine Hand ins Feuer legen. Aber diese Bilder wurden sicherlich nicht zum Vergnügen in bzw. auf den Felsen erstellt. Black Dragon Canyon, Utah Castle Garden, Wyoming

Einführung Rock Art

Rock Art Etiquette Die Felszeichnungen haben viele tausend Jahre überstanden und würden sicherlich auch weitere tausende Jahre überstehen - vorausgesetzt niemand besucht sie. Es sind schon viele Felszeichnungen verschwunden oder zerstört worden, z. B. dadurch, dass Dämme oder Highways gebaut wurden. Auch heute noch wer-den sie zerstört, weil Platz benötigt wird für Hausprojekte. Auch durch Vandalismus sind viele Felszeichnungen zerstört worden. Die Rock Art Stätten müssen geschützt werden, auch wenn es noch Zig-Tausende Petroglyphs und Pictographs im Südwesten der USA gibt. Daher sollte man einige Regeln beachten: Sollten die Felsenzeichnungen auf Privatbesitz liegen, muss man sich beim Besitzer die Genehmigung zum Besuch einholen. Das letzte Stück zu der prähistorischen Stätte sollte man Laufen und nicht mit dem Auto hinfahren. Artefakte wie z. B. Scherben darf man zwar aufheben, aber nicht mitnehmen. Niemals Glasware mit zur Stätte nehmen und das was man mitbringt soll man auch wieder mitnehmen. Rock Art niemals reinigen Felszeichnungen soll man nicht berühren, speziell Pictographs nicht. Felszeichnungen nicht mutwillig zerstören, (Sprühfarbe, Felszeichnung herausschlagen, sich nicht mit seinem Monogramm verewigen,……) Man sollte nicht oberhalb der Stätte herum klettern. Es könnten sich Steine lösen und die Felszeichnungen zerstören. Kein Feuer bei Felsenzeichnungen anmachen Keine Durchzeichnungen (Pausen) herstellen, dadurch könnte die Zeichnung zerstört werden. Wenn man Felszeichnungen fotografieren, darf man kein Wasser über das Bild kippen, um es hervor zu heben. Wie findet man diese Felszeichnungen? Es gibt schon viel Literatur, in der unzählige Pictographs und Petroglyphs abgebildet sind. Aber genaue Angaben, wo sich diese befinden, sind eher selten. Auch von Leuten, die in der Gegend wohnen, bekommt man sehr oft keine Auskünfte. Die Befürchtung ist zu groß, dass die Veröffentlichung der Lage der einzelnen Felszeichnungen auch den Vandalen nutzt. Ich bin auch der Meinung, dass man nicht jede Lage der Rock Art veröffentlichen sollte. Manchmal bekommt man bei staatlichen Stellen Auskunft, z. B. beim Bureau of Landmanagement (BLM) oder National Park Service. Bei meinen Besuchen habe ich auch schon einige Fels- zeichnungen gefunden. Man muss nur seine Augen offen halten und dann findet man etwas, z. B. Stellen mit dunklem Wüstenlack oder Felsüberhänge sollte man immer absuchen. Aber auch auf großen Felsblöcken habe ich schon Felsgravuren gefunden. Es kommt sehr häufig vor, dass Felszeichnungen am Eingang eines Canyons zu finden sind. Dies ist keine wissenschaftliche Abhandlung sondern nur ein kleiner Einblick in die Welt der Rock Art. Wer entsprechende Literatur liest, der kann natürlich noch viel tiefer in die Bedeutung und Geheimnisse der Felsenzeichnungen (Rock Arts) eindringen. Ist das Interesse an Rock Art erst einmal geweckt, dann lässt es einen nicht mehr los. Und ich habe schon Rock Art in Australien, Afrika und Südamerika gesehen.
Beschädigte Rock Art Rochester Panel, Monogramme Temple Mountain, Schüsse auf eine Figur Newspaper Rock, Gelöschte Buchstaben Buchstaben über dem ganzen Bild
Styles Archäologen benutzen den Begriff „Style“, der sich auf die Designmerkmale oder dekorative Techniken bei der Herstellung von Artefakte beziehen. Stilistische Merkmale werden häufig verwendet, um Informationen zu liefern, z. B. die Identität des Herstellers oder des Eigentümers des Artefakts oder die Identität der Gruppe (z. B. Fremont Style), zu der er oder sie gehört. Archäologen haben Gruppen von Felsenzeichnungen, die sich ähneln, einen Stylenamen gegeben. Die unterschiedlichen Styles entsprechen in der Regel bestimmten Zeiträumen und/oder geographische Regionen. Archäologen definieren Stile aufgrund bestimmter Designmerkmale wie Form, Textur, Farbe und die Qualität der Handwerkskunst. Die bekanntesten Rock Art Styles sind Anasazi, Barrier Canyon und Fremont. Daneben gibt auch unbekannte Styles wie Archaic, Western Archaic, Coso Range. Fremont Style (etwa 600 bis 1250 n. Chr.) Der Fremont Style beschreibt sowohl eine Region als auch eine Zeitraum. Die Menschen in der Fremontkultur lebten in Zentral- und Nord-Utah und im westlichen Colorado, also nördlicher als die Anasazi. Sie betrieben Landwirtschaft und lebten in Pueblos. Sie gingen ab er auch auf die Jagd, in einem größeren Umfang als ihre Nac hbarn im Süden. Die Fremont - Kultur bestand von etwa 600 bis 1250 n. Chr. Sego Canyon, Utah In der Nähe von Vernal, Utah Buckhorn Wash, Utah Barrier Canyon Style (etwa 2000 v. Chr. bis 100 v. Chr.) Temple Mountain, Utah Sego Canyon, Utah Head of Sinbad Pictograph, Utah Anasazi (etwa 1500 v. Chr. bis 1350 n. Chr.) Sand Island Panel, Utah Newspaper Rock, Utah, die meisten Petroglyphs sind Anasazi Style Historic Ute (etwa 13. bis 16. Jhdt) Die „Historic Ute Art“ wird identifiziert und datiert durch Pferde und Reiterfiguren. Pferde wurden durch die Spanier im 16. Jhdt. in Nordamerika eingeführt. Andere Elemente in den Zeichnungen sind der weiße Büffel, menschliche Figuren mit Leggins und große Kreise, von denen man annimmt, dass sie Schilde sind. Die Ute waren Jäger und Sammler, benutzten Pfeil und Bogen und lebten in Wick iups (Grasshütten) und Tipis. Die No-Tah (Ute People) lebten frei in West Colorado und Ost Utah bis etw a 1880. Sego Canyon, Utah Sego Canyon, Utah Navajo Style(etwa 1500 bis 1750) Crown Canyon, New Mexico Crown Canyon, New Mexico Crown Canyon, New Mexico Es gibt aber Rock Art Panels, an denen mehrere Styles zu finden sind, z. B. den Newspaper Rock oder das Rochester Panel. Beim Rochester Panel findet man Fremont, Barrier Canyon und Ute Styles. Rochester Panel, Utah Es würde zu weit führen, alle Styles einzeln aufzuführen und zu beschreiben. Wer weiteres dazu wissen will, der findet ausführliche Informationen in der entsprechenden Literatur.
Bestimmung des Alters der Rock Art Es ist sehr schwierig, das genaue Alter der Rock Art zu bestimmen. Die Carbon-Dating Methode soll bei Felsen nicht wirksam sein, scheidet also aus. Man bestimmt daher das Alter nach anderen Kriterien, etwa nach den Ruinen, die in der Nähe sind oder nach dem Style der Felsenbilder. Wenn in einem Bild Körbe dargestellt sind und keine Keramik, dann kann man daraus schließen, dass es sich um ein älteres Bild handeln könnte. Durch das Finden von Pfeilspitzen ähnlich derer, die man in Clovis und Folsom gefunden hat, kann man schließen, dass die Zeichnungen in dieser Zeit entstanden sind. Aber eine Garantie ist das natürlich nicht. Auch die Darstellung von Atlatl lassen Schlüsse auf das Alter zu, ebenso die Darstellung von Pferde, die ja erst mit den Spaniern nach Amerika kamen. In der Zeichnung ist ein Pferd zu sehen, also ist dieser Teil nicht so alt. Es sollen fünf oder sechs Technologien geben, die helfen, das Alter von Felsenzeichnungen zu ermitteln. Eins der größten Probleme wird immer sein, genug Material für eine Bestimmung zu bekommen, ohne die Rock Art zu beschädigen. Einige der Rock Arts im Südwesten der USA sollen bis zu 10000 Jahre alt sein, andere sind nur wenige Hundert Jahre alt sein.
3.) Goeglyphs (Itaglios) Obwohl Geoglyphen nicht auf Felsen oder großen Gesteinsbrocken bestehen, werden sie im weiteren Sinn zu den Rock Art gezählt. Die bekanntesten Geoglyphen sind die Scharrbilder auf der Hochebene von Nazca, Peru. Die größten Scharrbilder sind dort bis zu 300 Meter groß. Vom Boden sind sie fast nicht zu sehen. Die ältesten Geoglyphen sollen in der Zeit von 800 v. Chr. bis 200 v. Chr. entstanden sein. Ich war 1989 in Per u und bin auch mit einem kleinen Flugzeug über die Hochebe ne von Nazca geflogen, denn nur aus großer Höhe kann man die Bilder gut erkennen. Scharrbild Die Hände perfekte Darstellung eines Affen (ca. 90 Meter groß Kolibri Der Affe wurde 1954 von Maria Reiche entdeckt. Sie hat sich ein Leben lang mit den Scharrbildern von Nazca beschäftigt und hat auch den größten Anteil, dass die Nazca Linien und Figuren 1994 von der UNESCO als „Linien und Bodenzeichnungen von Nasca und Pampa de Jumana“ zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Goeglyphs sind große Bodenzeichnungen, die erstellt wurden, indem man z. B. das dunklere Material, das den Wüstenboden bedeckte, entfernt und das darunter liegende, hellere Bodenmaterial freilegt. Es gibt drei Formen von Geoglyphen: Die Zeichnungen werden erstellt, in dem man Steine so anordnet, dass sie eine Figur ergeben. Die zweiten Methode ist die schon oben erwähnte, indem man die dunklere obere Schicht entfernt und die darunter liegende hellere Schicht freilegt - wie die Scharrbilder von Nazca. Bei der dritten Methode stampfte man die Zeichnung in die Erde, es entstehen so die Linien, die die Zeichnung ergeben. Goeglyphs stellen normalerweise Konturen von Tieren (Zoomorphs) oder menschenähnliche Figuren (Anthropomorphen) dar, die etliche Meter groß sein können. Aufgrund ihrer Größe sind sie oft erst aus der Luft richtig zu erkennen. In USA findet man Goeglyphen auf Mesas entlang des Colorado Rivers speziell an der Grenze von Kalifornien und Arizona wie z. B. die Blythe Intaglios (das größte Geoglyph ist dort etwa 53 Meter groß) in California. Die Blythe Intaglios wurden erst 1931 von einem ansässigen Piloten entdeckt als er mit seinem Flugzeug über dieses Gebiet flog. Sie wurden nach der zweiten Methode - entfernen der oberen dunklen Schicht - erstellt. Archäologen sind sich nicht sicher, wie alt diese Geoglyphen sind, es gibt noch keine Techniken, um das Alter zu bestimmen. Sie können über 2000 Jahre alt sein, sollen aber mindestens 450 Jahre alt sein. Nach den Movave und Quechan Indians repräsentieren die menschliche Figuren Kumastamo, den Erschaffer allen Lebens. Die Tierfiguren repräsentieren Hatakuly (Berglöwe), der bei der Erschaffung geholfen hat. Es soll über 300 solcher Scharrbilder im Südwesten (Arizona, Kalifornien) geben, einige Archäologen sprechen sogar vo n über 600 Scharrbildern. Zeremonielle Tänze fan den früher in der Gegend statt, um diese Symbole der Erschaffung des Lebens zu ehren. Blythe Intaglios, California Blythe Intaglios, California Blythe Intaglios, California Nördlich von Quatzsite, Arizona gibt es auch Scharrbilder, z. B. den Bouse Fisherman. Zuerst ging man davon aus, dass das Bild Kumastamo, den „Schöpfer des Lebens“, dargestellt. Die letzten ethnografischen Forschungen haben ergeben, dass die Figur Kumastamo darstellt, wie er den mächtigen Colorado River erschuf, damit Wasser in die trockenen Wüsten dieser Region fließen kann. Der Legende nach stieß er seinen Speer in den Boden, aber das Wasser, das hervorsprudelte, floss nach Norden anstatt nach Süden. Nach drei weiteren Versuchen floss das Wasser endlich in die gewünschte Richtung nach Süd en, dorthin wo es gebraucht wurde. Dann nahm er die kräftige Quarzpfeilspitze seines Speeres und kratzte in die Erden eine Flussrinne für das Wasser, die heute der Colorado River ist. Vom Boden sind diese großen Scharrbilder schlecht zu erkennen, es gibt aber schematische Darstellungen, die die Zeichnungen zeigen. Bouse Fisherman, Arizona
2.) Pictographs Pictographs sind Bilder, die auf eine Felsenoberfläche gemalt wurden und sie sind weitaus fragiler als Petroglyphen. Man findet Pictographs in der Regel in geschützten Nischen und Höhlen, unter Vorsprüngen und Überhängen, wo sie vor Wind und Wetter geschützt sind. Man hat Stellen gefunden, wo der Untergrund (z. B. Sandstein) geglättet wurde, bevor man das Bild auf den Felsen malte. Die Farbstoffe für die Bilder wurden weitgehend aus mineralischen Stoffen hergestellt. (Die Annahmen beruhen auf den Schluss von geprüften historischen und prähistorischen Sites, sowie von ethnographischen Studien.). Es ist allerdings unmöglich, diese Aussage für jedes Pictograph zu treffen. Man müsste dieses Bild an einer Stelle zerstören, um die Farbzusammensetzung zu bestimmen. Head of Sinbad Pictographs, San Rafael Swell, Utah Farbenstoffe, die in Pictographs am meisten verwendet wurden, sind: rot, aus Hämatit (wird auch Blutstein genannt) oder rotem Eisenoxid, gelb, aus Limonit weiß, meist aus weißem Ton oder Gips schwarz, aus Holzkohle, verbranntem Holz orange, aus einer Mischung von gelben Limonit (wird auch Brauneisenstein genannt) und roten Hämatit grüne und blaue Farbstoffe, die weniger vorkommen, wurden mit Malachit (grün) und Azurit bzw. Türkis (blau) hergestellt. die Mischung der oben genannten Farbstoffe mit weiß Ton ergaben pastellfarbene Picotgraphs. Die Mineralien wurden mit Trägersubstanzen (um die Farbstoffe flüssiger zu machen) und Bindemittel versehen, damit sie an dem Felsen haften bleiben. Wenn die Farbstoffe nicht mit einem Bindemittel vermischt worden wäre, dann wäre das Pictograph im Laufe der Zeit verschwunden. Nach Studien bestanden die Bindemittel aus einer Kombination von Eiweiß, Pflanzenöl, Tierfette, Blut und verschiedenen Pflanzenextrakten. Als Trägersubstanz benutze man Wasser, Speichel und Urin. Die Maltechniken waren vielfältig, einigen Bilder schienen mit dem Finger auf den Felsen gemalt worden sein. Bei anderen Bildern wurde Pinsel aus Fasern benutzt, wie z. B. Fasern der Yucca-Pflanze. Dann gibt es Bilder, bei denen Schablonen benutzt wurden wie z. B. bei diversen Handabdrücken. Die Farbe wurde hierbei irgendwie aufgesprüht. Und dann gibt es noch Pictographs, die direkt mit der Farbe erstellt wurden z. B ein Kohlestück oder einem Farbklumpen. BuckhornWash Pictograph Panel, Utah; Sego Canyon, Utah Lone Warrior, San Rafael Swell, Utah Hier ist zu sehen, dass mit gelber Farbe über die rotfarbenen Zeichnungen gemalt wurde. Black Dragon Pictograph Panel, Utah Black Dragon Pictograph Panel, Utah
Begriffe und Techniken zur Erstellung der Zeichnungen Es gibt drei grundlegende Kategorien: Petroglyphs, Pictographs und Intaglios. 1.) Petroglyphs (Petrogyphen) Petroglyphen sind weltweit verbreitet und gehören zu den ältesten Kulturäußerungen des Menschen. Die ältesten bekannten Steinritzungen wurden in der Blombos Cave, nahe Kapstadt, Südafrika gefunden, sie sollen 75000 Jahre alt sein. Der Begriff "Petroglyphen" kommt aus dem griechischen: "Pertros" für Stein, "glýphein" für aushöhlen, heraus schnitzen. Petroglyphs sind Darstellungen aus prähistorischer Zeit, die in eine Felsoberfläche geritzt, geschabt oder gepickt wurde. • Unter Ritzen versteht man das Vertiefen von dünnen Linien in das Gestein mit Hilfe eines harten Gegenstandes. • Unter Schaben versteht man das Vertiefen von Flächen durch reibende Bewegungen. • Unter Picken versteht man das Vertiefen von Flächen durch schlagende oder klopfende Bewegungen, wobei ein sehr unebenes Relief entsteht. Petroglyphs im Dry Canyon, Utah Petroglyph geritzt, White Mountain, Wyoming Petroglyph gepickt, Rochester Panel, Utah Petroglyphs wurden meistens auf Felswänden mit einem dunklen Wüstenlack erstellt, da der Kontrast zwischen der dunklen Oberfläche und dem darunter liegenden hellen Sandstein oder Basalt die Sichtbarkeit des Designs erhöht. Einige Gesteinsarten sind für Peotrglyphs besser geeignet als andere. Harte Gesteinsarten oder Gesteinsarten, die viel Quartz beinhalten sind nicht so gut für Peotrglyphs geeignet, ein mit Wüstenlack überzogener Basalt eignet sich sehr gut. Die häufigste Methode zum Erstellen von Bildern ist das so genannte "Picken" eines Musters in den Felsen. Man machte dies, indem man einen "Hammerstone" benutzte und auf die zu bearbeitenden Fläche schlug oder man benutzte 2 Steine, wobei der zweite Stein quasi als Meißel diente. Durch die Verwendung von Meißel und Hammerstone war genaueres "Picken" möglich. Man will festgestellt haben, das bei manchen Zeichnungen zuerst die Umrisse in den Felsen geritzt bzw. geschlagen worden ist, um ein genaueres Design zu bekommen. Ein gepicktes Petroglyph hat eine raue, narbige Oberfläche. Bei vielen Zeichnungen wurde nicht nur der Wüstenlack entfernt, es wurde zusätzlich an der betreffenden Stelle der Sandstein eingeritzt und es entstand eine Vertiefung. Diese Methode ist besonders effektiv wo die Rock-Oberfläche besonders we ich ist oder wo eine dicke Lackschicht fehlte. Noch ein paar Petroglyphs: Detail vom Newspaper Rock, Utah Abstraktes Petroglyph im Dry Canyon, Utah. Es könnte aber auch die Darstellung vom Aufgang der vorherigen Welt und der Wanderweg zur jetzigen Welt sein. Rochester Panel, Utah - das wohl bemerkenswerteste Rochester Panel, Utah Petroglyph Panel in der San Rafael Swell
Welche Bedeutung haben die Rock Arts? Über die Bedeutung der Darstellungen sind schon etliche Bücher geschrieben worden, daher hier nur ein paar Gedanken und Beispiele. Oft haben die Darstellungen für die Gemeinschaften, von denen sie stammen, eine hohe kulturelle und religiöse Bedeutung. Dabei sind aber keine generellen Rückschlüsse zulässig. Das Erkennen der Bedeutung von Felszeichnungen ist, wenn überhaupt, nur durch sehr gute Kenntnisse der Kultur, die sie hergestellt hat, möglich. Die Erforschung der Bedeutung von Petroglyphen und Pictographen sind Gegenstand der Archäologie und der Ethnologie. Es gibt somit keine allgemein gültigen Erklärungen, die für alle Felszeichnungen und Bildzeichen angewendet werden können. Viele Felsmalereien sind wahrscheinlich Symbole, die etwas für die Menschen bedeuteten, die sie gemacht haben. Felszeichnungen sind auf jeden Fall mehr als nur "Rock Art", eine Bilderschrift oder Naturdarstellungen. Der Kontext der einzelnen Bilder zueinander ist sehr wichtig und wesentlich für seine Bedeutung. Heutige Natives haben erklärt, dass die Platzierung der einzelnen Felszeichnungen nicht zufällig sei. Mit Sicherheit kann man sagen, dass Rock Art keine Graffiti, Hieroglyphen (z. B. bei den Ägyptern und Mayas) oder Kritzeleien ist. Rock Art kann eine Geschichte erzählen, eine Trail markieren, eine religiöse Bedeutung haben, die Geschichte einer erfolgreiche Jagd erzählen oder den Verlauf der Jahreszeiten verfolgen. Auch Himmelsbeobachtungen wurden dargestellt. Einige Native Gemeinschaften hatten "Spezialisten", die verantwortlich waren, die Sonnenposition zu verfolgen und andere Himmelsgeschehnisse zu beobachten. Andere repräsentieren Stammes-, Clan-, Kiva oder Gesellschafts-zeichen. Einige Felszeichnungen sind auch heute noch von Bedeutung, während die Bedeutung anderer nicht mehr bekannt ist, wohl aber deren Zugehörigkeit zu einem Zeitra um, z. B. zu den Anasazi (those who came before) zu r echnen ist. Hier könnte eine Hunting Szene dargestellt sein. Repräsentiert dieses Bild die Zugehörigkeit zu einem Clan - den Snake Clan? Selbst innerhalb einer Kulturgruppe können die Felsmalereien unterschiedliche Bedeutungen haben, z. B. kann das Bild eines Hirsches mehr bedeuten als nur "ein Hirsch". Je nach den Umständen kann das Bild bedeuten: ein Ausdruck - "dieses Tier ist gut zu essen". Teil einer Jagdrituals - um die Fruchtbarkeit des Tieres zu erhöhen oder den Hunter zu befähigen, das Tier zu fangen. über die Qualität der Tiere - "z. B. die Schnelligkeit eines Hirsches" ein Clan-Symbol - Repräsentation einer Gruppe von Menschen (Deer-Clan) Darstellung einer Transformation - ein Schamane oder eine Person auf einer Visionssuche: Im Zustand der Umwandlung vom Mensch zum Tier. Um zu deuten, warum Felszeichnungen erstellt wurden und wie sie verwendet wurden, untersuchten die Archäologen die Lage der Felszeichnungen im Zusammenhang mit den Wohnbereichen und Landschaften, in denen sie sich befinden. Sie betrachteten auch die Kultur der Völker, den Glauben und die Geschichte. Während man sich diese Bilder betrachtet, sollte man wissen, dass viele Bilder nicht nur für die vergangenen sondern auch für die heutigen Kulturen von Bedeutung sind. Noch ein paar Beispiele: Ist dieses Bild ein Clan-Zeichen? Eine Schlange hat aber auch die Bedeutung eines Blitzes. Es könnte aber auch nur das Bild einer Schlange sein. Der Künstler wusste sicherlich welche Bedeutung diese langen Ausfransungen an den Armen haben. Heute weiß man nur, dass diese Fransen sorgfältig gemalt wurden. Stellte diese Zeichnung einen Regenengel dar? Es gibt auch Geburtsszenen, ist diese eine Geburtsszene? Bei Moab gibt es auf dem Weg zum Hurrah Pass einen großen Felsbrocken, auf dem eine Geburtsszene dargestellt ist. Es soll auch Szenen mit Geschlechtsverkehr geben, es war damals kein Tabu-Thema. Eine Spirale wird sehr häufig gefunden und ist das Symbol einer Wanderung. Das Symbol einer runden Spirale wurde häufig verwendet, um anzuzeigen, dass eine Siedlung verlassen wurde und dass sich die ursprünglichen Bewohner auf der Wanderung befinden. Eine runde Spirale mit einer Verbindung zu einer quadratischen Spirale soll anzeigen, dass die Bewohner eine neue Siedlung gefunden (erbaut) haben. Ein Regenbogen symbolisiert z.B. eine Brücke zwischen Erde und Himmel
Natives